Yoga-Blog im Dezember

Perspektivwechsel

Advent heißt Warten

Nein, die Wahrheit ist

Dass der Advent nur laut und schrill ist

Ich glaube nicht

Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann

Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt

Es ist doch so

Dass die Zeit rast

Ich weigere mich zu glauben

Dass etwas Größeres in meine Welt hineinscheint

Dass ich mit anderen Augen sehen kann

Es ist doch ganz klar

Dass Gott fehlt

Ich kann unmöglich glauben

Nichts wird sich ändern

Es wäre gelogen, ich würde sagen:

Gott kommt auf die Erde!

Nachdem Sie diesen Text von oben nach unten gelesen haben, lesen Sie ihn nun Bitte von UNTEN nach OBEN! (Quelle unbekannt, ich habe es aus unserem Ortsblatt zum Nikolausmarkt)

Dieses Gedicht finde ich genial. Es zeigt, wie einfach es sein kann, die Dinge anders zu betrachten. Ja, die Welt ist unheimlich, beängstigend und abweisend. Das hat auch die heilige Familie auf ihrer Wanderung erfahren. Aber sie ist gleichzeitig und bei einem anderen Blickwinkel überraschend, wunderbar und gastlich.

Yoga ist auch ein Übungsweg, der es ermöglicht, die Perspektive zu wechseln. Zunächst auf der körperlichen Ebene: Kopfstand, Schulterstand, Hund und andere Asanas lassen uns die Welt auf eine andere Art betrachten. Umkehrhaltungen werden sie genannt. So wie ich meinen Körper umkehren kann (Kopf nach unten – Füße nach oben) kann ich auch meinen Blick auf die Welt und meinen Geist umkehren. Ich kann ihn auf das Positive und Gute richten. Staunen, was trotzdem (trotz Corona) alles möglich ist. Dass bei allem Negativen auch Gutes daraus entstehen kann. In diesem Sinne wünsche ich eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und einen unabhängigen, solidarischen und freien Blick auf die Welt.

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