Yoga-Blog im Februar

5 Kleshas – die störenden Kräfte auf dem Yogaweg

Der Yogaweise Patanjali benennt fünf dieser Steine auf dem Entwicklungsweg des Yoga.

  1. Avidya (das falsche Verstehen): Wir sind uns oft nicht bewusst, dass unsere Wahrnehmung subjektiv ist. Wir identifizieren uns mit dem in unseren Augen „Wahren, Richtigen, Objektiven“. Wir bilden Meinungen und Weltbilder, für die wir sogar kämpfen. Viele dieser Wahrheiten sind aber wandelbar, wie die Geschichte zeigt und resulieren aus unseren persönlichen Erfahrungen.
  2. Asmita (das Konzept vom Ich): Unser Ich, unsere Persönlichkeit oder unser Ego – wir denken, dass wir wissen, wer wir sind. Dabei spielen wir im Leben oft nur Rollen, die durch unsere Erziehung, unsere Gesellschaft und Kultur geprägt sind. Ich bin Ehefrau, Mutter, Yoga-Lehrerin, Fachberaterin, Freundin… Mit unserem inneren und wahren Wesen haben diese Rollen oft nur wenig zu tun. Athentizität und innere Freiheit werden möglich, wenn ich mir bewusst werde, dass das Ego nicht alles ist.
  3. Raga (Habenwollen): Materieller Besitz (Haus, Auto, Bankkonto…) und immaterieller Besitz (Lob, Anerkennung, Liebe, Erleuchtung…) sind oft die Triebkräfte für unser Handeln. Wir sind ständig unzufrieden und haben das Gefühl, nie genug zu bekommen. Daher bemühen wir uns ständig, haben Wünsche und Erwartungen. Wünsche haben aber die Neigung, immer weiter zu wachsen. Und ist ein Wunsch erfüllt, erscheint schon der nächste. Yoga empfiehlt uns, uns von der Gier zu befreien und das Leben mehr auf uns zukommen zu lassen.
  4. Dvesha (Vermeidenwollen): Die ersten Anzeichen des Alterns, graue Haare, krankheitsbedingte Einschränkungen, Leid lassen sich im Leben nicht vermeiden. Vertrautes verändert sich. Licht und Dunkel gehören zusammen.  Wenn wir das Dunkle im Leben vermeiden wollen, können wir auch das Licht nicht richtig sehen und würdigen.
  5. Abhinivesha (Angst vor dem Tod): Sie hilft uns zu große Risiken zu vermeiden und vorsichtig zu sein. Sie kann aber auch zu übertriebenen Ängsten und Sorgen führen. Dann bauen wir uns selbst ein Gefängnis und wagen nichts mehr. Angst kann uns auch schwächen und angreifbar machen. Dann malen wir uns alles in den schwärzesten Farben aus. Wenn wir Achtsamkeit und Gelassenheit gleichzeitig üben und mit Humor und Distanz an die Dinge heran gehen, können wir das Hier und Jetzt annehmen, wie es ist.

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