Yoga-Blog im Oktober

Was ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist eine Fähigkeit des bewussten Lebens, die jeder Mensch entwickeln kann. Sie ist Teil vieler spiritueller Ausrichtungen, z. B. Sufismus,Hinduismus, Christentum und Buddhismus. Buddha beschrieb einen Weg zur Befreiung von Leid. Darin ist die Achtsamkeit wesenlich. Die Übung von Achtsamkeit ist aber nicht an eine Religion gebunden. Buddha hat seine Schüler*innen dazu motiviert, nichts zu glauben, nur weil es in Büchern steht oder Lehrer*innen es behaupten. Die eigene Erfahrung soll der Maßstab sein.

Auch in Europa haben sich immer wieder Menschen für die östlichen Weisheitslehren interessiert. Inzwischen wurden meditierende Mönche und Yogis wissenschaftlich untersucht. Die eindrucksvollen Bilder des Gehirns während meditativer Zustände überzeugten auch Zweifler, dass die Meditation heilsam ist.

Am Beginn der Entwicklung wurde Achtsamkeit als Entspannung verstanden, später als mentales Training. In den letzten Jahren wurde sie auch zur Behandlung von körperlichen und psychischen Erkrankungen eingesetzt. Achtsamkeit hat eine stressreduzierende und emotionsregulierende Wirkung. In den letzten Jahren gab es in Psychotherapie, Pädagogik, Medizin und Management einen Achtsamkeits-Boom. Hier ist die Frage geboten, ob Achtsamkeit nicht als bloße Steigerung der Leistungsbereitschaft und Effektivität missbraucht wird.

Ich persönlich sehe Achtsamkeit als eine Fähigkeit an, im Alltag präsent, klar und wertschätzend zu sein:

  • In der Kommunikation mit meinen Mitmenschen auf meine Sprache und Ausstrahlung achten
  • Meine Aufgaben und Tätigkeiten möglichst konzentriert durchzuführen
  • Auf meinen Körper, meinen Geist und meine Seele zu achten und die Bedürfnisse wahrzunehmen
  • Yoga achtsam zu üben
  • In der Gegenwart zu leben und zu erkennen, was wirklich geschieht, möglichst ohne Vorurteil

Dann kann Freude und Wohlbefinden entstehen, denn ich sehe, was im Augenblick wirklich wichtig ist.

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